Tradition trifft Innovation: Generationswechsel im Chiemgau
1987 übernahm Josef Unterhuber den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mit Milchviehhaltung im Chiemgau von seinem Onkel – seitdem hat sich eine Menge verändert. Und zwar nicht nur auf dem Betrieb. Josef wurde durch die Teilnahme an der RTL-Sendung „Bauer sucht Frau“ bekannt. Hinter dem bekannten TV-Gesicht steckt aber noch viel mehr – denn Josef ist Landwirt mit Herz und Seele. Sein größtes Ziel: Den Betrieb für die nächste Generation erhalten.„Um den Betrieb für die nächste Generation zu erhalten, müssen wir vieles verändern. Sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Forstwirtschaft. Das ist mit einer großen Verantwortung verbunden“, fasst Josef zusammen.
Neu gewonnene Freiheit statt Handarbeit
Ein wichtiger Bestandteil dieser Veränderungen ist auch ein Umbau der Tierhaltung. 80 Tiere (Kühe, Rinder und Kälber) hält die Familie auf dem Betrieb – lange Zeit in kräftezehrender Handarbeit: „Unsere Kühe wurden bis vor kurzem in Anbindehaltung gehalten – typisch für die Region. In Hinblick auf ein baldiges gesetzliches Verbot und vor allem auch in puncto Tierwohl haben wir uns dann für ein ganz neues Konzept entschieden: einen luftigen Laufstall mit Melkroboter.“ Stieftochter Jenny, die aktuell Agrarwirtschaft an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert, berichtet: „Natürlich gab es viele Diskussionen über das neue Konzept. Am Ende haben wir uns aber gemeinsam für den Laufstall entschieden – und ich kann sagen, dass Mensch und Tier absolut zufrieden sind. Vor allem die Arbeitserleichterung ist immens. Mit dem Melkroboter haben wir uns erstmals in die Automatisierung bzw. Digitalisierung gewagt und sind wirklich begeistert.“
Umbau Richtung Digitalisierung
Neben dem Umbau der Tierhaltung sieht Jenny eine weitere Herausforderung für den Betrieb: „Aktuell erledigen wir sämtliche Buchhaltung händisch. In Hinblick auf die aktuellen und auch kommenden Anforderungen ist das natürlich nicht mehr zeitgemäß." Betriebsleiter Josef weiß um die Gedanken von Stieftochter Jenny. Doch bislang machte er sich große Sorgen um die Sicherheit von Online-Anwendungen: Was passiert mit meinen Daten? Wie sicher sind meine Unterlagen? Was passiert, wenn wir gehackt werden? Wie steht es um die Netzabdeckung? Ein Generationenkonflikt, wie er wohl auf vielen Betrieben zu finden ist.
Jenny erklärt dazu: „Ich bin mit Smartphone und allerlei digitalen Helfern aufgewachsen – deswegen habe ich mir nie Sorgen um so etwas gemacht. Für mich war immer klar, es muss einen digitalen Weg geben.“ Doch wie kann ein Kompromiss aussehen, der beide Sichtweisen ernst nimmt? Hierzu hat sich Jenny bereits Gedanken gemacht: „Ich nehme Josefs Gedanken natürlich sehr ernst. Sicherheit ist wichtig und auch für Netzausfälle muss gesorgt werden. Deswegen kommt für mich vor allem NEXT Farming Live in Frage – die Software ist dank der Cloud-Technologie besonders sicher. Denn alle Daten sind auch im Rechenzentrum von NEXT Farming doppelt abgesichert. Zusätzlich funktioniert die Software auch offline – und alle Dokumentationen lassen sich auch ausdrucken. Was mir außerdem gut gefällt, ist die intuitive Bedienung. Die Software ist damit optimal geeignet für Betriebe wie uns, die mit dem Thema Digitalisierung starten wollen bzw. müssen. Und auch in puncto Generationswechsel bietet die gleichzeitig vielfältig und schlank aufgestellt Software viele Vorteile.“
Generationswechsel – Herausforderung und Chance
Apropos Generationswechsel: Von der Stadt in die Landwirtschaft? Wie fühlt sich das an? Und wie entstand der Wunsch, den Betrieb zu übernehmen? „Ich bin mit 12 Jahren gemeinsam mit meiner Mutter hier auf den Hof gekommen. Vorher habe ich in Kiel gelebt und hatte mit Landwirtschaft so gar nichts am Hut. Schnell habe ich aber gemerkt, wie spannend das Berufsbild ist. Denn Landwirte sind Chemiker, Manager, Unternehmer, Büroangestellte, Tierspezialisten und vieles mehr in einer Person. Josef hat mich da sehr inspiriert mit seinem Fleiß und seinen Bestrebungen für einen zukunftsfähigen Betrieb. So war mir früh klar: Auch ich will in der Landwirtschaft arbeiten. Nun bin ich im 3. Semester an der Hochschule Weihenstephan. Das Studium macht mir viel Spaß und ganz besonders freut es mich, dass immer mehr Frauen in der Branche zuhause sind“, schließt Jenny ab.