Ertragspotential
Das Ertragspotenzial (oder Ertragspotential) beschreibt die genetisch veranlagte Leistung (Ertrag) einer Pflanze. Zu einer vollen Ertragsausschöpfung sind optimale Wachstumsbedingungen erforderlich. Hierbei spielen besonders die Einflussfaktoren Boden, Klima und Bewirtschaftungsweise eine Rolle. Eine Möglichkeit der Darstellung dieser verschiedenen Datensätze ist eine Überlappung von mehreren Karten wie beispielsweise einer Bodenkarte und einer Ertragskarte - dieses Vorgehen wird auch Map-Overlay genannt. Am Ende lassen sich die Informationen der unterschiedlichen Ertragszonen in Form einer Ertragspotenzialkarte (oder englisch: yield potential map) darstellen.
Boden:
Für das Ertragspotenzial des Bodens ist vor allem die Bodenfruchtbarkeit von Bedeutung. Faktoren für einen fruchtbaren Boden sind beispielsweise eine effektive Durchwurzelung oder eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung. Neben anderen kann als eine relevante Kenn- und Messzahl der Bodenfruchtbarkeit die nutzbare Feldkapazität (nFK) gesehen werden, die die pflanzenverfügbare Wassermenge im Boden misst.
Klima:
Eine Besonderheit der Landwirtschaft ist ihre Abhängigkeit vom Klima, vom Wetter und von der Witterung. Keine Entscheidung wird ohne Berücksichtigung dieser Faktoren getroffen. Ob Pflanzen ein hohes Ertragspotenzial mit sich bringen ist auch davon abhängig, wie robust diese sind und wie sie sich gegenüber Hitze, Kälte oder Stürmen verhalten.
Bewirtschaftungsweise:
Das landwirtschaftliche oder ackerbauliche Ertragspotenzial ist eine wesentliche Grundlage für Art und Intensität der Bewirtschaftung. Die Einbindung der Fruchtfolge oder die Wahl verschiedener Sorten sind nur zwei Beispiele für die Beeinflussung des Ertrags. Immer wichtiger wird die Bedeutung einer teilflächen- oder schlagspezifischen Bewirtschaftung. Mit ihr ist es möglich, die Intensität des Saatguts und des Düngers in Abhängigkeit des Ertragspotenzials auszubringen: wo viel Ertrag zu erwarten ist, wird mehr gesät und gedüngt als auf Teilflächen mit geringerem Potenzial (z.B. in Senken). Auch Landmaschinen werden mehr mit pflanzenbaulichem Know-How verknüpft, sodass sie fähig sind auf verschiedene Ertragspotenziale zu reagieren.