Zum Hauptinhalt springen

Maiszünsler

Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) war ursprünglich in Europa beheimatet und wurde 1920 in die USA verschleppt. In Europa kommt der Maiszünsler beinahe flächendeckend vor, wobei in warmen Regionen bis zu drei Generationen pro Jahr durchlaufen werden. Der Maiszünsler gilt als bedeutendster Schädling im Maisanbau, nicht nur in Deutschland. Weltweit werden ca. vier Prozent der Maisfläche durch den Maiszünsler vernichtet, was dem Nahrungsbedarf von 60 Millionen Menschen entspricht. In einigen Regionen gilt Mais als Grundnahrungsmittel.

Das Schadbild zeigt abgebrochene Rispen. Unterhalb der Bruchstelle finden sich die 2,5 cm langen und 3 mm dicken, schwarzköpfigen Larven. Die etwa 3 cm großen Falter fliegen von Juni bis August und legen an der Blattunterseite 25-50 Eier nahe der Mittelrippe ab. Je nach Temperatur schlüpfen die Raupen nach zehn bis 14 Tagen. Er legt seine Eier auf der Unterseite der oberen Maisblätter ab und die daraus geschlüpften Raupen dringen in die Maisstängel ein, sodass diese abknicken und es folglich zu schweren Ertragsverlusten kommen kann. Die Raupen gelangen über die Mittelblattader und den Blattstiel in den Stängel der Pflanze, wo sie sich Richtung Wurzel vorarbeiten. Die Überwinterung erfolgt im unteren Stängelabschnitt, wobei sieben ausgewachsene Zünsler (von 1000 gelegten Eiern!) ausreichen, um eine Population aufrecht zu erhalten.

Der an der Pflanze entstandene Schaden äußert sich durch geknickte oder abgebrochene Maisfahnen, gestörte Wasser- und Nährstoffversorgung (abgetrocknete Pflanzen), beeinträchtigte mechanische Stabilität und die Erhöhung von Sekundärerkrankungen: Pilze können die Pflanzen über mechanisch verursachten Schäden leichter befallen. Die effektivste Bekämpfung des Maiszünslers ist das Abschlegeln sowie das anschließende tiefe Unterpflügen der Maisstoppeln. Wichtig dabei ist, dass diese Maßnahme im gesamten Befallsgebiet durchgeführt wird. Der Einsatz von Insektiziden ist möglich, jedoch meist erst ab einer Bestandeshöhe von 1,5 m möglich. Dies bedeutet entweder erhöhte Fahrverluste oder die Verwendung eines Stelzenschleppers. Nachteilig wirkt sich die Anwendung von Insektiziden auf Nützlinge, wie Marienkäfer und die Florfliegen aus, was in einem erhöhten Befall an Blattläusen resultiert.  Der Einsatz eines Multikopters stellt eine innovative und wirkungsvolle Bekämpfungsalternative dar, die auf der Ausbringung von Nützlingen (Schlupfwespen) basiert. Dazu werden mit Hilfe eines Multikopters die Maisflächen zweimalig im Abstand von 10-14 Tagen während des Befallzeitraums beflogen. In regelmäßigen Abständen werden 100 Kapseln mit Schlupfwespen (Trichogrammen) auf dem Feld ausgebracht. Diese parasitieren das Eigelege des Maiszünslers und bekämpfen diesen somit wirksam und umweltschonend. 

 

Autor: Dr. Sebastian Pauli

Quellen:

Harnisch J. (2006): "Biologie und derzeitiger Verbreitungsstatus des Maiszünslers (Ostrinia nubilalis Hübner, 1796) in Deutschland" (Link abgerufen am 27.05.2019)

Lochner H., Breker J. (2012): "Agrarwirtschaft Fachstufe Landwirt" Seite 114

N.N. (2019): "Maiszünslerbekämpfung - welche Möglichkeiten gibt es und was ist dabei zu beachten?" (Link abgerufen am 27.05.2019)

N.N. (2019): "Drohnen-Dienstleistungen und UAV-Systeme für die Land- und Forstwirtschaft." (Link abgerufen am 27.05.2019)